Montag, 15. Juli 2013

15/365 - Fotografie

 
 
Als es darum ging welchen Beruf ich nach der Schule erlerne, da hatte ich auch schonmal an Fotografin gedacht, aber letztendlich hätte ich eine Mappe mit Fotos einschicken müssen und sowas hatte ich doch gar nicht. Bis dahin hatte ich hauptsächlich als Familienfotograf während unserer Urlaube fungiert und das mit einer ganz einfachen Kompaktkamera.


Die erste Spiegelreflexkamera habe ich erst in Händen gehalten als ich meinen Mann kennengelernt habe. Er hat gerne fotografiert, damals, und hatte auch eine sehr gute Ausrüstung. 
Richtig interessant wurde für mich allerdings das Fotografieren als ich mir eine eigene digitale Kompaktkamera gekauft habe. Mit ihr konnte ich mich austoben. Da brauchte ich mir keine Gedanken darum machen, daß ich Film verschwende. So gab es dann am ersten Tag mit der Kamera auch solche Fotos von der Waschmaschine oder einfach nur die Wäsche auf der Leine. 
Von diesem Tag an ist wohl kaum ein Tag ohne Foto vergangen und eine Kamera auch nicht sehr weit weg.

Schließlich hat mich das Fotografieren zum Scrapbooking gebracht, denn ich möchte gerne Geschichten erzählen, auch mit meinen Fotos. Doch das ist noch wieder eine andere Geschichte.

Warum fotografiere ich? Um Erinnerungen festzuhalten.
Immer habe ich die Leute bewundert, die oft jede Einzelheit aus ihrer Vergangenheit erzählen können. Wenn man mich nach meiner Schulzeit fragt, so gibt es nur wenige Begebenheiten, die ich behalten habe. Ich weiß nicht warum das so ist. Es passiert aber, wenn ich mir Fotos von dieser Zeit angucke, und leider gibt es nicht sehr viele, dann kommen auf einmal die Erinnerungen wieder. Die Gerüche, die Gefühle. Mir scheint ich bin ein recht visueller Mensch.

Seitdem ich die digitale Kamera habe und selber fotografiere scheint es mir so, daß ich bewußter durchs Leben gehe. Immer wieder auf der Suche nach Motiven.
Es ist selten, daß ich genau weiß was ich fotografieren möchte. Solche gestellten Fotos, wie mit der Kamera oben, mache ich nicht oft, obwohl sich das in den letzten Wochen häuft.
Nein, in erster Linie gehe ich durch die Natur, und wenn es nur mein Garten ist, und schaue was mir gefällt. So kann ich den Sommer mit meiner Rose und dem Lavendel festhalten und mich im Winter noch an den Duft erinnern, wenn ich das Foto betrachte. Oder schaue mir an heißen Sommertagen meine Fotos aus dem Winter an, um mich ein bißchen abzukühlen.
Ich mache Fotos von meinem Kater, denn ich weiß irgendwann, und ich hoffe das dauert noch lange, wird er nicht mehr hier sein. Wie froh bin ich, daß ich Fotos von Othello habe, dem schwarzen Kater, der nun fast ein Jahr tot ist! 

Durch die Kamera sehe ich Dinge, die ich vorher nicht gesehen habe. Und ich halte mein Leben in Fotos fest, so daß ich meine Erinnerungen abrufen kann, wenn ich es möchte.
Wenn ich die Kamera in der Hand habe schaue ich hin, bin im Jetzt.

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