Mittwoch, 3. Juli 2013

3/365 - Kreativ sein



Als Kind habe ich dauernd gemalt. Ich habe Bilder gemalt und mir drumherum Geschichten ausgedacht. Es hat mir Spaß gemacht.
In der Schule gab es dann auf einmal Noten für meine Bilder und mir wurde schnell klar gemacht, daß die bestenfalls Mittelmaß waren.
Das hat mich zwar nicht davon abgehalten zu malen, aber ich begann jetzt Bilder durchzupausen und auszumalen. So wurde 1:1 kopiert. Malen nach Zahlen habe ich auch einige Zeit gemacht. Später habe ich es dann mit Kalligraphie versucht, aber für perfekte Ergebnisse, die ich mittlerweile von mir verlangte, hatte ich doch zu wenig Geduld.
Da entdeckte ich die Motivstempel. Das war doch das Richtige für mich! Ganz leicht bekommt man perfekte Ergebnisse und meine Karten sahen gar nicht mehr wie selbstgemacht aus. 
Doch die Stempel und vor allem die Gemeinschaft mit anderen Stemplern hat mir noch eine ganz andere Welt nahe gebracht. 
Das erste Mal begann ich mich für Kunst zu interessieren. Ich entdeckte Farben, Materialien und Werkzeuge von denen ich vorher nie etwas gehört hatte.
Durch das Internet und amerikanische Zeitschriften wußte ich auf einmal was Mixed Media Art war. Eine Kunst, die nicht festgelegt ist. Hier ist alles möglich! Man benutzt Acrylfarben oder Pastellkreiden oder vielleicht doch lieber Ölkreiden oder am Besten alles zusammen. Es entstehen Collagen, abstrakte Kunstwerke, auch Schrift kann eine große Rolle spielen. 
Ich brauche immer wieder etwas Neues, neue Anregungen, sonst wird es mir schnell langweilig. Da ist Mixed Media mit seinen unendlichen Möglichkeiten genau das Richtige für mich.

Doch das Selbstvertrauen ist noch nicht so ausgereift, daß ich diese Kunst auf die Leinwand bringen kann, so passiert es in der Regel in meinem Artjournal.
Gerade in der letzten Zeit ist mir bewußt geworden, daß ich dieses Journal meistens dann zur Hand nehme wenn es mir nicht so gut geht. Oft ist es die Angst vor der Zukunft, die mich nach Papier und Farben greifen lässt. Im Artjournal kann ich einfach probieren, da kann ich  machen ohne zu wissen, was am Ende dabei heraus kommt. Es muß keinen Sinn haben und es muß auch nicht schön aussehen.

Es hilft mir "nur" im Jetzt zu sein. Wenn ich mit Farben spiele dann sind Vergangenheit und Zukunft aus meinem Kopf verschwunden. Und es geht mir besser!

1 Kommentar:

  1. Der Spruch ist schon mal klasse - der gefällt mir richtig gut :)
    Ich kann auch nicht malen/zeichnen - der Kunstunterricht war mir ein Graus... Gut, dass es Motivstempel gibt.

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